Die Frauen des EFC 08 Ruhla haben mit ihrem bislang höchsten Thüringenligasieg ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Der 7:0-Erfolg in Wutha-Farnroda gegen den TSV Sundhausen war jedoch nicht so einfach erspielt, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Nach der 2:0-Pausenführung (4./Hannah Siebert, 40. Lucia Dessow) bäumte sich der Gast auf, machte Druck und stand kurz vorm Anschluss. Erst mit dem 3:0 (60.) durch Dessow, die kurz zuvor bereits das Gebälk getroffen hatte, brach Ruhla die Sundhäuser Gegenwehr. Ohne Wechselspielerin angereist, ging dem Gegner dann die Puste aus. Die weiteren, teilweise schön herauskombinierten Tore schossen noch dreimal Siebert (69./79./81.) sowie Annalena Hofmann (71.).
Im Bild die vierfache Torschützin Hannah Siebert
Niederlage als Mutmacher!
Eine schöne Geschichte für Rumen Grigorov und unsere Spielgemeinschaft wäre es gewesen. Ein neuer Trainer übernimmt, bringt frischen Wind und stoppt mit einem Achtungserfolg beim Staffelfavoriten die Niederlagenserie. Obwohl unser Team in Siebleben anfangs auf einem guten Weg war und sich insgesamt verbessert präsentierte, wurde daraus nichts. Trotz 1:0-Führung stand nach 90 Minuten eine 1:2-Niederlage. „Unterm Strich hat Siebleben sicher verdient gewonnen, aber wir haben eine gute Leistung gezeigt“, meinte der neue Coach nach dem missglückten Debüt.
Bei goldenem Oktoberwetter und vor 193 Besuchern (trotz 3G-Regel !) war zunächst die Aufbruchstimmung im SG-Team zu spüren. Der Gast knüpfte an den 6:2-Testspielsieg gegen Emsetal an, begann furios und ging in der dritten Minute in Front. Florian Meinhardt, steil geschickt, schlug im 16er einen Haken und traf flach ins lange Eck. Der Gast blieb am Drücker, doch Younes El Antakis Kopfball nach Ecke landete an der Latte (5.) und Steve Fuchs jagte eine schöne Meinhardt-Eingabe mit seiner Direktabnahme vorbei (6.). „Wir hätten 3:0 führen können“, wusste Grigorov und ärgerte sich umso mehr übers 1:1 (12.) bei Sieblebens erstem richtigen Angriff. Auch weil dem Treffer von Marlon Benett Körber eine strittige Szene vorausging. „In meinen Augen war das ein Foul an unserem Verteidiger. Das war der Wendepunkt im Spiel. Danach haben wir die Linie verloren“, so Grigorov.
In der Tat änderte sich nun das Bild. Der Gastgeber übernahm das Heft des Handelns, da Ruhla im Mittelfeld keinen Zugriff mehr bekam. Bei einer wilden Szene im Sechzehner hatte der Gast Glück, dass Maik Traberth stark reagierte und der Nachschuss am Außenpfosten landete. Es folgten weitere Defensiv-Wackler, so dass das 2:1 fast zwangsläufig fiel. Nach Körber-Ecke war Michele Lehmann am kurzen Pfosten zur Stelle (39.).
Auch die erste Strafraumaktion nach der Pause besaßen die Gastgeber, als Andreas Amann mit klasse Rettungstat auf der Linie den Genickschlag verhinderte. Dann fing sich unser Team endlich wieder und kam zu zwei guten Möglichkeiten. Meinhardts sehenswerten 20-m-Schlenzer lenkte Sieblebens Torhüter zur Ecke (55.) und kurz darauf blieb Schuchardt auch im 1:1 gegen den durchgebrochenen Tobias Wollenhaupt Sieger (61.). Bei zwei, drei weiteren verheißungsvollen Angriffen ging leider die Fahne des Assistenten hoch. Zudem war an der starken Innenverteidigung der Hausherren (Herr, Schreiber) so gut wie kein Vorbeikommen. Von Siebleben kam in Hälfte zwei offensiv nun nicht mehr viel, ehe Lehmann kurz vor Ende bei einer Glasklaren die Kugel aus Nahdistanz nebens leere Tor drückte. Das hielt den Gast zwar im Spiel, doch am Ergebnis änderte sich in der vierminütigen Nachspielzeit nichts mehr.
Dennoch taugt die knappe Niederlage beim Favoriten als Mutmacher. „Die Jungs haben heute toll gekämpft. Wir können aber noch besser spielen und werden das hoffentlich nächste Woche beweisen. Wichtig ist, dass wir die kleinen Fehler, wie vor dem 1:2 abstellen“, richtete Grigorov den Blick zum Heimspiel am kommenden Samstag. Zu Gast in Wutha-Farnroda ist mit der SG Borsch II dann ein Team der Stunde, das vier seiner letzten fünf Spiele gewinnen konnte.
SG: Traberth – Amann, N. Fuchs (46. Wichate), Müller, S. Fuchs, Kirchner, Eisenberg (75. Gebstedt), Wiegand (46. Wollenhaupt), Langlotz (89. Zainab), Meinhardt, El Antaki,