Was für ein Abschluss der ersten Saison unserer Spielgemeinschaft! Im Endspiel um den Kreispokal gewann unsere Elf in Geisa gegen eine starke Gothaer Reserve mit 2:0 und holte sich erstmals die Westthüringer Trophäe.
Rückblende: Als die SG-Erste im April und Mai serienweise Punkte liegen ließ, drohte eine verkorkste Saison. Seit dem siegreichen finalen Doppelspieltag, aber spätestens seit gestern kann davon keine Rede mehr sein: Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Oswin Bernhardt entlud sich die Anspannung und die SG feierte ausgelassen den erstmaligen Cupgewinn. Auch Jörg Schlothauer, Vereinschef des FSV Wutha-Farnroda, stürmte auf den Rasen und klatschte die Pokalhelden ab. „Ein schöneres Geschenk hätte ich mir kaum wünschen können“, sagte Schlothauer, der am Finaltag seinen 53. Geburtstag feierte.
Auf dem Papier waren die Ruhla-Wuthaer gegen den Kreisligisten aus Gotha natürlich klarer Favorit. Eine klare Angelegenheit war die Begegnung vor 150 Zuschauern aber keineswegs. Gothas Zweite, die mit Iskander Ezzine und Stefan Zielasko zwei Landesklassenstammspieler sowie einige Anschlusskader aufbot, begegnete unserer Elf durchaus auf Augenhöhe. Mehr noch. Spielerisch agierten die Wacker-Kicker streckenweise gefälliger. In der Chancenverwertung erwies sich Wacker jedoch als zu inkonsequent – was letztendlich ausschlaggebend für die Niederlage war.
Effizienter war der Favorit. So in der 23. Minute, als Manuel Schmidt das 1:0 gelang. Der vom Interimstrainerduo Bergemann/Jerk wieder im Sturm aufgebotene Eisenacher verwertete eine Ecke von Dominic Henning geschickt zur 1:0-Führung der SG. Gotha war nur kurz geschockt, suchte, angetrieben vom unermüdlich rackernden Zielasko, weiter den Weg zum Ruhlaer Kasten und bekam wiederholt die Möglichkeit auszugleichen. Doch David Gottwald feuerte aus der Distanz knapp über die Latte (28.). Heiko Landefeld zögerte zu lange und blieb an Torhüter David Ritter hängen. Unser Ersatzkeeper bot eine tadellose Leistung. Auch zwei direkt aufeinanderfolgende Eckstöße und einen Freistoß wussten die Gothaer nicht gewinnbringend für sich zu nutzen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte verflachte das Geschehen etwas. Erneut hatte Wacker den Ausgleich in greifbarer Nähe, als Moritz Julius Zickler nach langem Ball von Riemer per Kopf das Ziel deutlich verfehlte. Ruhlas von Kirchner organisierte Abwehr ließ insgesamt aber wenig zu. Anschließend verhinderte Hohmann mit einer Glanzparade, dass Andreas Amann die Ruhlaer Führung ausbauen konnte (50.). Erfolglos blieben im weiteren Verlauf die Gothaer Ezzine (56.), Ruge und Riemer, die jeweils nach Ecke über die Latte köpften sowie Landefeld, der ebenfalls über das Tor feuerte.
Wesentlich kaltschnäuziger präsentierte sich Ruhla in der 77. Minute bei einem lehrbuchreifen Konter. Der eingewechselte Steve Fuchs setzte sich auf der linken Seite durch, passte diagonal zu Franz Strunz, der aus spitzem Winkel mit platziertem Schuss eiskalt zur 2:0-Führung traf. Kurz vor Schluss traf Strunz bei einer Riesenchance nur das Außennetz, doch drei Tore Unterschied wären des Guten zu viel gewesen.
In den letzten 20 Minuten wurde die Partie immer hitziger. Nicht immer hatte Referee Bernhardt ein glückliches Händchen, worauf sich vor allem in den Reihen der mitgereisten Wacker-Anhänger Unmut breit machte. Ergebniskorrektur hätte noch Stefan Zielasko in den letzten Minuten betreiben können, doch der Schuss des Gothaers landete am Pfosten. Der Abpfiff ging im Jubel unter. Anschließend bedankten sich die Erbstromtaler bei der lautstarken Unterstützung durch die Spieler von Halbfinalgegner SG Diedorf /Rhön (!), ehe Spielausschussvorsitzender Bertram Schreiber die begehrte Trophäe an Kapitän Dominic Henning und seinen Co-Capitano Christian Ernst überreichte. Versüßt wurde der Erfolg noch durch eine kleine Geldprämie und nicht zuletzt durch die Qualifikation für den Landespokal.
FSV Wacker Gotha II – SG Ruhla/Wutha-Farnroda 0:2 (0:1).
FSV Wacker Gotha II: Hohmann; Riemer (80. Gruptmann), Zielasko, Ezzine, Landefeld (88. Almawech), Zickler (61. Salman), Thoß, Frank, Ruge, Gottwald, Kreutzberger.
SG Ruhla/Wutha-Farnroda:Ritter; Omachonu, Rummer, Ernst, Amann, Meinhardt (53. Fuchs), Müller, Schmidt (88. Wichate), Strunz, Kirchner, Henning (68. von Roda).
Schiedsrichter: Oswin Bernhardt (Bremen/Rhön).
Zuschauer: 150 in Geisa, Tore: 0:1 Manuel Schmidt (23.), 0:2 Franz Strunz (77.).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Gothas Ersatzspieler C. Schonert (90.) wegen Schiri-Beleidigung
Mike El Antaki