Wer seine Chancen nicht nutzt, wird oft bestraft. Diese Binsenweisheit traf auf das 1:3 (0:0) unserer Reserve im Pokalnachholspiel gegen die SG Hötzelsroda uneingeschränkt zu. Mit einer zusammengewürfelten Notelf – mit Keeper Andreas Freitag im Feld – zeigte die Mannschaft eine kämpferisch starke Leistung und hätte den Einzug ins Achtelfinale durchaus verdient gehabt. Großes Manko war allerdings das Verwerten der Möglichkeiten. Schon in Hälfte eins, als von Hötzelsroda offensiv fast nichts zu sehen war, hatten Marius Hornschuh und Tobias Wollenhaupt jeweils zweimal die Führung auf den Füßen. Zudem kratzte SGH-Schlussmann Rohrbach eine Direktabnahme von Daniel Freund aus dem unteren Eck (45.).
Das längst überfällige 1:0 gelang schließlich dem gerade eingewechselten Carsten Reiße (62.), als ihm ein „zweiter“ Ball vor die Füße fiel und er platziert einschoss. Während der Gast nun zwangsläufig etwas mehr tun musste, aber nicht richtig zwingend wurde, lag bei Ruhlaer Kontern die mögliche Vorentscheidung in der Luft. Aber wieder ließ man zwei, drei Hundertprozentige liegen. Das rächte sich in den letzten zehn Minuten, zumal beim Gastgeber nun die Kräfte nachließen. Mit einer Bogenlampe leitete der Ex-Wuthaer Julian Schüßler (83.) die Wende ein. Anschließend schoss Steven Aubel aus Nahdistanz (88.) und per Elfmeter (90. +) die Hötzelsrodaer in die nächste Runde, die bereits am Ostermontag ausgetragen wird. Da kann unsere Reserve nun die Beine hochlegen.
Dass es überhaupt so ein spannendes Pokalspiel wurde, lag auch an den reaktivierten Akteuren: Keeper Mario Dittmar und Axel Nositschka. Letzterer stand nach dreieinhalb Jahren erstmals wieder auf dem Feld. Routiniert ließ er die jüngeren Gegner in einigen Szenen alt aussehen, ehe er nach einer Stunde nach einem Foul mit einer Fußverletzung vom Platz musste. Hut ab, dass er einen Tag vor seinem Urlaub nochmal aushalf. Bleibt nur, ihm gute Erholung und Genesung zu wünschen!