Zur Winterpause standen beide Teams ganz oben. Im Rückspiel zum Saisonende der Kreisoberliga ging es am Sonntag wischen der SG Ruhla/Wutha-Farnroda und der SG Vacha/Martinroda längst nicht mehr um Rang eins, sondern nur um den versöhnlichen Ausklang einer mäßigen Rückrunde. Dies gelang den Gastgebern, die vor 130 Zuschauern eine der besten Leistungen seit Wochen zeigten und verdient mit 4:2 (1:1) gewannen.
„Bei uns war die Luft irgendwie raus. Das letzte Quäntchen Motivation hat meinen Jungs heute gefehlt“, musste Vachas Trainer Carsten Ruppel nach dem Schlusspfiff zugeben. Verzichten musste er wie am Freitag beim 0:0 in Leimbach auf den verletzten Kapitän Martin Jäger. Ruhla wirkte ehrgeiziger, wollte Revanche fürs 1:2 vom Hinspiel und sich unbedingt mit einem Sieg von den Fans verabschieden. Schon nach vier Minuten ging der schwungvoll loslegende Gastgeber in Führung, als sich Dominic Henning auf dem rechten Flügel behauptete und seine Eingabe von Patrick Fitzner aus etwa acht Metern ins Netz gedrückt wurde. Bis auf einen Freistoß von Philipp Glock, den EFC-Keeper Maik Traberth zur Ecke lenkte, war von Vacha anfangs nichts zu sehen. Ruhla spielte geradlinig nach vorn, doch Vachas junger Keeper Sandro Trabert verhinderte bei Fitzners Kopfball (14.) und einem straffen Schuss von Franz Strunz (33.) das 0:2. Eher glücklich war daher Vachas Ausgleich, dem ein Fehler auf Ruhlas rechter Abwehrseite vorausging. Philipp Winkler verlängerte einen Ball in die Mitte zu Kevin Nube, der die Kugel aus 12 Metern unhaltbar in den rechten oberen Winkel drosch (35.). Das Gegentor sorgte für einen Bruch im Ruhlaer Spiel.
Nach dem Wechsel forcierten die Hausherren wieder das Tempo, was Vachas Abwehr vor große Probleme stellte. Wie in der 52. Minute: Henning düpierte mehrere Gegenspieler und setzte Christian Ernst in Szene, der im Strafraum von Trabert umgesenst wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Rico Kirchner zum 2:1. Nur vier Minuten danach unterlief dem ansonsten guten Andreas Koch ein grober Fehlpass, so dass Henning frei zum Abschluss kam und mit dem 3:1 Danke sagte. Zwar verkürzte Vacha nach einem von Traberth prallen gelassenen Winkler-Freistoß durch Patrick Mosts Abstauber (62.), doch Ruhla ließ sich davon nicht aus dem Takt bringen. Christian Ernst stellte in der 66. Minute im Nachschuss an einen geblockten Fitzner-Schuss den alten Abstand wieder her. Gegen eine nun zu offen spielende Gästeelf, die sich oft nur noch per Foul retten konnte, hätte die SG Ruhla in der Schlussphase das Ergebnis noch deutlicher gestalten können. Allein Patrick Fitzner scheiterte per Freistoß und nach einem Sololauf quer durch den Sechzehner. Weitere Gelegenheiten besaßen Franz Strunz und Andreas Amann.
Vacha rutschte auf Rang sieben ab, die SG Ruhla schob sich auf Platz drei. „Das war wichtig, auch für die Stimmung im Team. Nun dürfen wir uns aufs Pokalfinale nächste Woche freuen“, sagte Steffen Bergemann, der zusammen mit Markus Jerk den erneut privat verhinderten Christian Maroldt vertrat.
SG Ruhla: Traberth – Omachonu (90. Reiße), Rummer, Ernst, Kirchner, von Roda (80. Bruno), Amann, Müller, Henning (68. Wichate), Strunz, P. Fitzner.
SR:Bechmann (Waltershausen),Z:130, Tore:1:0 P. Fitzner (4.), 1:1 Nube (35.), 2:1 Kirchner (52./FE), 3:1 Henning (56.), 3:2 Most (62.), 4:2 Ernst (66.). GR:Seibt (Vacha/90. Wiederholtes Foulspiel).
Mike El Antaki